Tatsache ist, dass Holz als organischer Stoff brennbar ist. Oft wird jedoch die Tatsache nicht berücksichtigt, dass eine korrekt dimensionierte Holzkonstruktion einen wesentlich höheren Brandwiderstand bietet, als Holzerzeugnissen in der Regel zugeschrieben wird.
Dabei kann die Holzkonstruktion den Brandwiderstand von Stahl und Stahlbeton übersteigen. Die Wärmeleitfähigkeit von Holz ist nämlich sehr gering, d.h. um 300 bis 400 Mal geringer als Stahl. Der gegen Brand ungeschützte Stahl nimmt bei ca. 230°C an Tragfähigkeit ab, bei 500°C um die Hälfte, bei 750°C bleibt nur noch 10 Prozent erhalten.
Im Fall von Holz ist im Brandfall die typische Verkohlung bekannt, welche 0,6 mm pro Minute beträgt, was bei der Dimensionierung von Holzkonstruktionen berücksichtigt wird. Die Holzmodule verkohlen somit langsam, von der Oberfläche nach Innen, was die Sauerstoffzufuhr ins Holz verhindert. Im nicht verkohlten Durchmesser bleiben die Module voll tragfähig und verändern während des Brandes ihre Form nicht, infolge dessen verursachen sie keinen Druck beziehungsweise Lastenübertragung auf die anderen Konstruktionsmodule, was in überwiegenden Fällen die Ursache für den Einsturz der Konstruktion ist. Hinzu kommt, dass die Marles-Holzkonstruktionen mit unbrennbarer Steinwolle isoliert sind, die Konstruktion selber ist beidseitig mit nicht brennbaren Gipsplatten oder mit feuerfesten Holzplatten bearbeitet, was die Konstruktion des Objektes noch zusätzlich vor Brand schützt. In einem Marles-Haus ist es somit angenehm zu Leben, denn trotz der Brennbarkeit von Holz ist das Verhalten im Brandfall sicher und vorhersehbar.
Brandschutz - das Marles-Haus gewährleistet einen höheren Schutz als durch die einschlägigen EU-Vorschriften vorgegeben.
Für alle Hauptkonstruktions-Baumodule der Marles-Objekte wurden im Brandlabor in Wien die Brandeigenschaften durch Tests nachgewiesen, wofür uns vom OIB (ÖSTERREICHISCHES INSTITUT FÜR BAUTECHNIK, Mitglied der European Organisation for Technical Approvals) ein Zertifikat verliehen wurde, wodurch die entsprechende Brandsicherheit unserer Objekte nachgewiesen wird. Dabei möchten wir festhalten, dass alle geprüften Module die normativen Vorgaben und vorab vorgesehenen Zeitrahmen des Brandwiderstands überschritten haben. Mit anderen Worten, auch bei Abbruch der Tests haben die Module den vorgeschriebenen Brandwiderstand nicht nur erreicht, sondern haben ihre Stabilität noch weiter aufrecht halten können, als sie noch weiterhin dem Feuer ausgesetzt wurden.
Ein zusätzliches Argument zugunsten der Brandsicherheit der Marles-Objekte ist auch die Tatsache, dass die Marles-Module die Brandschutznormen auf EU-Niveau erfüllen, welche für Schulen und Kindergärten gelten und daneben noch jene Anforderungen wesentlich übertreffen, welche für die Errichtung von Wohnobjekten vorgeschrieben sind.
Holz ist härter als Stahl
Holz ist ein organischer Stoff und daher brennbar. Für die Brandsicherheit eines Moduls beziehungsweise Objekts ist dessen Brennbarkeit von geringerer Bedeutung als seine wesentlich wichtigere "Widerstandskraft gegen Brand".
An den Brandstellen sind versengte Balken zu sehen, die jedoch immer noch stehen und belastbar sind (wie auf dem Bild), was gerade die Folge ihrer Widerstandskraft gegen Brand ist. Dies bedeutet, dass richtig dimensioniertes und geschütztes Holz kontrolliert brennt und zeitlich vorhersehbar seine Konstruktionsfestigkeit beibehält.
Bei Stahl ist die Sache anders. Wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird (über 500 Grad C) wird das Material plastisch und kann seine Trageeigenschaften nicht mehr aufrecht erhalten. Stahl deformiert sich und lässt plötzlich und vollkommen nach. Bevor eine Holzkonstruktion zu Fall kommt, beginnt sie laut zu knattern, deshalb haben die Bewohner noch genügend Zeit, sich aus dem Brandbereich zu entfernen. Stahl hingegen verliert seine Festigkeit und stürzt ein, meist ohne ankündigende Anzeichen. Holz brennt langsam, seine innere Beschaffenheit bleibt unbeschädigt und deshalb erfüllt dieses Baumodul noch für eine bestimmte Zeit seine eigentliche Aufgabe (siehe Darstellung). Im Brandfall behält Holz seine Festigkeit länger als Stahl.
Im Bild: Verhältnis des Härteverlusts der Stahlkonstruktion im Vergleich zur Holzkonstruktion dar: